Wir freuen uns, Julian Slickers als Head Real Estate Valuation begrüssen zu dürfen und wünschen ihm einen erfolgreichen Start! Julian bringt annähernd zehn Jahre Erfahrung in der Immobilienbewertung und -beratung mit und war bei namhaften Unternehmen in leitenden Positionen tätig. Er besitzt einen Master of Science der Volkswirtschaftslehre und ist Immobiliensachverständiger (DIA), Mitglied der Bewertungsexperten-Kammer SVIT sowie Member of the Royal Institution of Chartered Surveyors (MRICS).
Wie bist du in die Immobilienbewertung eingestiegen? War es schon immer dein Ziel, als Schätzungsexperte zu arbeiten?
Meinen Einstieg in die Immobilienbranche habe ich bei einem grossen Beratungsunternehmen während des Studiums gefunden. Anfangs war ich im steuerlichen Bereich tätig. Dort haben mich im Zuge dessen Gründe & Herkunft von Werten interessiert, sodass ich mich in der Folge auf die Wertermittlung fokussiert habe. Die Immobilienwertermittlung deckt das grosse Einmaleins der Immobilienwelt ab, kombiniert viele Facetten und bildet die Basis für diverse Entscheide. Mich fasziniert dabei die Kombination von ökonomischen, baulichen sowie rechtlichen Themen. Aufgrund dieser ganzheitlichen Betrachtung war für mich schnell klar, dass dies einmal meinen Berufsalltag darstellt.
Die Spezialisten von Julius Bär Real Estate bewerten Immobilien jeglicher Art und Grösse. Welche Unterschiede gibt es bei der Bewertung von Wohn- Gewerbe- oder Spezialimmobilien und mit welchen Bewertungsverfahren arbeitest du am liebsten?
Die Unterschiede in den Assetklassen sind mitunter frappant. Gewerblich geprägte Immobilien haben andere ökonomische Einflussgrössen als Wohnimmobilien. In beiden Fällen können jedoch Finanzinvestoren oder Eigennutzer das Marktgeschehen prägen. Für einen gewerblichen Eigennutzer ist die Immobilien häufig Mittel zum Zweck. Daher muss man als Bewerter auch die Bedürfnisse des Marktes verstehen. Eine Logistikliegenschaft mit exzellenter Anbindung oder Anliefermöglichkeiten/Rampen wird im Markt viel besser kommerzialisiert als gegenteilige Objekte. Im Eigennutzerwohnsegment spielen andere Faktoren wie z.B. die Gemeindesteuerfüsse eine erhebliche Rolle. Anhand der Beispiele wird auch klar, dass sich das Bewertungsverfahren nach dem Objekt richtet. Egal ob Mieten, Kosten, Renditen oder Kaufpreise – alle Annahmen sollten abgeleitet begründet sein. Der Ertragswert wird neben dem Vergleichswert am häufigsten zur Ableitung des Marktwertes benutzt, weshalb ich mit beiden Methoden gerne arbeite. Der Realwert ist per se auch eine gute Möglichkeit sein Ergebnis zu prüfen - spielt aber in der Praxis zwecks fehlender Sachwertfaktoren in der Schweiz eine untergeordnete Rolle.
Was war die spannendste Immobilie, die du in deiner bisherigen Laufbahn bewerten durftest – und was hat diesen Fall für dich so besonders gemacht?
Spannende Immobilien gab es sicherlich die eine oder andere. Am fachlich herausforderndsten war die Bewertung eines gesamten Areals eines Grosskonzerns in der Nordwestschweiz. Gewisse Luxus-Chalets in den Bergregionen sind natürlich sehr exklusiv – hier ist spannend zu beobachten, dass Immobilien nicht nur Investitionsgüter sind, sondern auch Konsumgutcharakter besitzen. Vielleicht sei als «Spezialliegenschaft» noch die Bewertung einer grossen Käserei zu erwähnen. Nach der Besichtigung kannte man jedenfalls die Produktionsschritte von der Käseherstellung. Das ist übrigens toll an dem Beruf – man lernt viele Dinge von anderen Branchen.
Durch deine verschiedenen beruflichen Stationen bringst du viel Erfahrung aus Theorie und Praxis mit. Wie lässt du diese in deine neue Funktion bei Julius Bär Real Estate einfliessen?
Ich freue mich darauf, meine langjährige Expertise für Julius Bär und andere Kunden einsetzen zu dürfen. Zusammen mit dem bestehenden Team werden wir die erfolgreiche Story weiter vorantreiben und die Qualitätsstandards hochhalten. Ich hoffe natürlich, dass ich mein breites Wissen aus der Bewertungspraxis & Theorie innerhalb und ausserhalb der Julius Bär an Kunden & Stakeholder weitervermitteln darf. Bei Anliegen habe ich immer gerne ein offenes Ohr und durch meine Tätigkeit in der Lehre an der Immobilien Akademie Freiburg bin ich geübt darin, auch komplexe Sachverhalte zu erklären. In holistischer Betrachtung ist der Marktabgleich mit dem Brokerage-Team der Julius Bär Real Estate darüber hinaus von besonderer Bedeutung.
Wie sieht dein perfekter Sonntagmorgen aus?
Das Langschläfer-Gen ist wohl nach der Uni verloren gegangen, weshalb meine Partnerin und ich eigentlich zeitig in den Tag starten. Der «Alltagssonntag» beginnt meistens entspannt mit einem kleinen Frühstück. In unserer Arbeitsteilung gehört das Frühstück zu meinen Aufgaben. Meistens gibt es eine Eivariante mit Avocado, Früchten und Brot/Zopf sowie den obligatorischen Morgenkaffee. Danach geht es meistens ins Fitness, um den Vormittag abzurunden. Im Winter breche ich gerne auch mal Richtung Skipiste auf.