Gemäss der neuen Ausgabe vom «Switzerland Annual Property Index» von Wüest Partner und MSCI hat sich die Gesamtrendite von Schweizer Renditeliegenschaften 2024 auf 4.3 Prozent (= 3.2 Prozent Nettocashflow-Rendite + 1.1 Prozent Wertänderungsrendite) verbessert. Damit konnte der zinsbedingte Rückgang der Gesamtrendite auf 1.4 Prozent im Jahr 2023, wesentlich getrieben durch die damalige negative Wertänderungsrendite von -1.8 Prozent, bereits teilweise wieder aufgeholt werden. Mit 4.3 Prozent bleibt die Performance unter dem langfristigen Schnitt von 5.8 Prozent seit 2002.
Switzerland Annual Property Index: Total Return 2020-2024 nach Nutzungsarten
Der Performancevergleich nach Nutzungsarten zeigt unterschiedliche Resultate für die diversen Sektoren. Spitzenreiter war der Hotelsektor mit einer Gesamtrendite 2024 von 7.0 Prozent, wobei die Wertsteigerung 2.2 Prozent betrug. Den zweiten Platz belegten Industrieimmobilien mit 5.0 Prozent, gefolgt von Mehrfamilienhäusern (4.9 Prozent). Während Industrieobjekte leicht an Wert verloren
(-0.2 Prozent), legten Wohnimmobilien um 1.8 Prozent zu. Auf den Schlussrängen lagen die Büro- und Verkaufsliegenschaften mit Gesamtrenditen von 3.5 Prozent bzw. 3.8 Prozent, wobei die jeweilige Wertänderungsrendite leicht positiv ausgefallen ist.
Ein Vergleich der Gesamtrenditen über die letzten fünf Jahre veranschaulicht, dass der Hotelsektor insbesondere im Pandemiejahr 2020 gelitten hatte und als einziger Sektor insgesamt eine negative Performance erleiden musste. In den letzten Jahren profitierten die Hotels nun von einer signifikanten Erholung der Übernachtungszahlen und es konnten in jüngster Vergangenheit bedeutende Verkäufe – u.a. «Le Richemond» Genf, «Park Hyatt» Zürich, «Waldhaus Flims», «The Alpina Gstaad» – an ausländische Investoren vermeldet werden. Im langfristigen Vergleich stechen dagegen der Wohn- und Industriesektor hervor, die in allen Marktlagen solide Gesamtrenditen erzielen konnten. Während Wohnimmobilien primär von Wertsteigerungen profitieren, sind es bei Industrieimmobilien vor allem die stabilen Cashflows, die überdurchschnittliche Renditen ermöglichen.
Für das laufende Jahr 2025 sieht der Ausblick für die Schweizer Renditeliegenschaften grundsätzlich positiv aus. So sind in Zeiten geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten Sachwerte verstärkt gefragt. Insbesondere Schweizer Immobilienanlagen können als ein reines Schweizer Franken Investment in der aktuellen Marktphase vom Safe-Haven-Status und dem Tiefzinsumfeld in der Schweiz profitieren. Demgegenüber könnte eine Konjunkturabschwächung aufgrund des globalen Handelsstreits sowie regulatorische Änderungen auf Bundesebene (u.a. Lex Koller) als auch auf kantonaler Ebene (u.a. Zürcher Wohnschutz-Initiative) den positiven Ausblick etwas belasten.